Coronavirus

Wie schützt man sich vor Virusinfekten

Wie stärke ich meine Abwehrkräfte gegen virale Infekte?

In früheren Jahrhunderten kämpften wir Menschen vorwiegend mit bakteriellen Infekten: Pest, Abszesse, Zahn- und Knocheneiterungen, Wundentzündungen, Kriegsverletzungen, Angina und Nierenversagen infolge Sreptokokkeninfekte u.v.m..  Auch verschmutztes Wasser spielte für die Verbreitung von Erkrankungen eine Rolle z.B. die Cholera.

Die erste große Virusepidemie, die wir kennen, dauerte von ca. 1918 bis 1920 und forderte weltweit Millionen von Toten. Es gibt übrigens Bilder von damals, wo man bereits Gesichtsmasken tragende Menschen und medizinisches Personal mit Mundschutz sieht. 

Wege der Infektion
Bakterieller Infekt: 
Bakterien bilden Gifte und Eiter und erzeugen lokale Zerstörungen. Erst gegen Ende setzt meist eine generelle Blutvergiftung ein, die möglicherweise zum Tod führt. Auch Mozart starb an den Komplikationen einer Angina, die zum Nierenversagen führte.

Viraler Infekt: Viren haben eine andere Strategie. Sie setzen an den Zellen an wie der „Pathfinder“ auf dem Mars, spritzen ihr Genpaket durch die Zellwand in die Zelle und lassen die Zelle für sich arbeiten. Dann platzt die Zelle und die Virusklone verbreiten sich. Ab einer bestimmten Klonzahl merkt es der Körper und wehrt sich, in dem er mehr oder weniger schnell Entzündungskampftruppen in die Blutbahn sendet. Es entstehen die bekannten Entzündungsreaktionen Fieber, Erschöpfung und Kraftlosigkeit, Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Husten und Zeichen zu schwellender Nebenhöhlen oder Bronchien etc..

COVID-19

Die Symptome, die eine Covid 19-Infektion, eine einfache Erkältung oder eine Grippe kennzeichnen, gehen fließend ineinander über, unterscheiden sich aber in der Schwere der Ausprägung. Die Gefährlichkeit liegt vor allem darin, wie unser Körper in der Lage ist, seine eingeleiteten Entzündungsstrategien zu re-balancieren. Sars-CoV-2-Viren vermehren sich wie Grippeviren im Rachen, was sie ansteckender macht als anfangs vermutet. Die Erreger infizieren vor allem Zellen der unteren Atemwege und können schwere Lungenentzündungen verursachen.

Abwehrkräfte gegen Viren stärken 

Vitamin C

Dieses Allerwelts-Vitamin stärkt unseren Körper darin, dass in Zellen, die vom Virus noch nicht befallen sind, ein Abwehrstoff gebildet wird. Damit schützen sich noch gesunde Zellen davor, dass sich der Virus ungehindert ausbreitet. Vitamin C kann man als Infusion anwenden, was bei schon spürbaren Infekten die effektivste Form ist, in Kapselform essen oder als Pulver in Flüssigkeit einrühren. Vitamin-C-Infusion gehören daher in der Naturheilkunde zu dem am häufigsten angewandten Arzneimittel bei Virusinfekten. Der Infekt ist mit dieser Maßnahme nicht weggeblasen, aber er verschlimmert sich i.d.R. nicht weiter. Das ist ein wichtiger Aspekt. Wir verschaffen dem Körper eine Atempause, um seine Selbstheilungskräfte und sein Anti-Entzündungssystem zu mobilisieren. Vor allem das körpereigene Kortison wird durch die Vitaminunterstützung in der Nebenniere stärker nachproduziert. Kortison ist der wichtigste Entzündungshemmer, den wir bei Virusinfekten selbst produzieren können, damit das Geschehen vom Körper bewältigt werden kann. In einer internationalen Studie an 250 Intensivstationen REMAP-CAP, JAMA) konnte man zeigen, dass gerade intravenös verabreichtes Hydrocortison dem Organversagen der schwer an COVID 19 Erkrankten entgegenwirkt und die Lungen-Symptome bessert. Diese Untersuchung stützt damit das naturheilkundliche Konzept der Vitamin-C-Infusion.

Vitamin D

Vitamin D hilft dem Immunsystem, sich allgemein gegen Viren zu schützen, dämpft aber auch überschießende Immunreaktionen. Jeder weiß, dass wir eher im Januar/Februar, wenn die dunklere Jahreszeit schon länger angehalten hat, krank werden. Das ist auch eine Folge der geringeren Sonneneinstrahlung, die ja für unsere Vitamin D-Nachproduktion verantwortlich ist. Seien Sie großzügig mit der Vitamin D-Gabe. Gerade jetzt in der Pandemiezeit. Auf jeden Fall kann man 2.000IE täglich zum Butterbrot einnehmen. Zur Sicherheit kann man nach 4-6 Monaten der Blutspiegel beim Arzt bestimmen lassen. 

Schwefelhaltige Verbindungen

Die Virus-Pandemie, die wir gerade erleben, macht alle deshalb so nervös, weil die Lungenentzündung, die sich gerade bei älteren Menschen entwickeln kann, die Lunge sehr stark angreift. Unsere Lunge ist ein Organ, welches aus vielen kleinen Bläschen, ähnlich wie Miniluftballons besteht. Damit die Bläschen den Austausch der Luft gut bewerkstelligen, schützen sie sich durch einen Flüssigkeitsfilm, der diese kleinen Bläschen auskleidet. Dieser Film besteht nicht nur aus Wasser, sondern vor allem aus einem kleinen Eiweiß, dem schwefelhaltigen Glutathion (G-SH). Bricht der Virus ein, wird zuerst diese Substanz verbraucht, den Bläschen geht sprichwörtlich die Luft aus und das Atmen fällt schwerer. 

Folgende Lebensmittel enthalten Schwefel: Eier, Schnittlauch, Lauch und Knoblauch, um die wichtigsten zu nennen. In der Apotheke kann man zwei Substanzen kaufen, die Schwefel enthalten und die die Lungen-Abwehrkräfte unterstützen:

  1. ACC akut® enthält das Acetylcystein. Diese Substanz wird schon seit vielen Jahren bei Bronchitis und zum Schleimlösen eingesetzt. Durch ACC wird auch das Glutathion in den Lungenbläschen wieder aufbaut. 
  2. MSM (Methylsulfonylmethan) ist organisch gebundener Schwefel, der auch das G-SH verbessert. Beide Substanzen sind ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich. 

Zu den pflanzlichen Substanzen, die unsere Abwehrkräfte gegen Viren stärken, gehören die Cistrose (Cistrosentee und –lutschtabletten) und der afrikanische Pelargonienwurzelextrakt, den wir als UmckaloaboÒ kennen. Beide Substanzen sind ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich.

Abwehrkräfte hängen aber vor allem von regelmäßiger Gymnastik oder Fitness ab, weil mit körperlichem Training unsere antientzündliche Kapazität steigt. Auf einen gesunden Stuhlgang zu achten und sich vernünftig ernähren ergänzt unsere Bemühungen sinnvoll.

Wir können damit dem nächsten kleineren oder größeren Virus zwar nicht entkommen. Aber wir sind besser dagegen gewappnet und sitzen den Infekt schneller aus.

Aschaffenburg, 14.11.2020

Dr. med. Siegfried Schlett

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